200 Motels oder: Wie Frank Zappa einen Film machen wollte
By kim
Mit »Uncle Meat« klappte es nicht so ganz. Nachdem Francis Vincent Zappa den Soundtrack zum geplanten Film auf einem Doppelalbum veröffentlicht hatte, platzte 68 das Projekt. Grund: kein Geld.
Heute ist das Geld da. Zappas neuer Plan: ein surrealistischer Film über die Tournee einer Rock-Gruppe im Jahre 19??: »200 Motels«.
Der Film spielt in »Anytown« in den USA. Die Charaktere‚ die Zappa der Band begegnen läßt, sind allesamt real, wenngleich überspitzt (Zappa besetzte alle Rollen mit Ex-Mothers und Freunden). Da ist Rance Muhammitz, ein Mini-Mephisto des Mittelwestens (Theodore Bikel); da ist Cowboy Burt, der Kommunistenkiller (Jimmy Carl Black); da sind Groupies (die GTO'S). Zappa spielt sich teilweise selbst, teilweise läßt er sich von Larry, dem Zwerg (Ringo Starr) vertreten. Keith Moon spielt eine weißgetünchte Nonne. Für diese Rolle war erst Mick Jagger vorgesehen. Als Band fungieren die Mothers Ian Underwood, Howard Kaylan, Aynsley Dunbar‚ Mark Wolman, George Duke.
Die Dreharbeiten wurden in den Pinwood-Studios bei London bereits abgeschlossen. Fehlt: der Soundtrack.
Da gab es Ärger. Am 8. Februar wollte Zappa mit den Mothers und dem Royal Philharmonic Orchestra in der Londoner Royal Albert Hall auftreten. Die Show sollte gefilmt und mitgeschnitten werden. Doch die Philharmoniker – darunter Mitglieder der Heilsarmee – fanden Zappas Texte »anstößig« und streikten. Und die Direktion der Halle sagte das ausverkaufte Konzert ab. Zappa sucht jetzt einen neuen Saal.
kim
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