Zappa / Beefheart / Mothers "Bongo Fury"
By Karl Lippegaus
Zappa/Beefheart/Mothers BONGO FURY
Discreet DIS 59 209
Viele der relativ zahlreichen Zappa-LPs aus den letzten Jahren sind dem Hörer nicht zu nah gekommen. Oft war die Musik so überfrachtet mit kompositorischen Effekten die freilich nirgendwo im Pop, auch im Jazz Gleichwertiges hatten - daß man nur noch dasaß und staunte.
Diese Zerstörung von „normalen" Songelementen, die Zappa mit einer Wahnsinnsphantasie neu zusammensetzte, wurden in Unverständlichkeit umgesetzt. Das ist jetzt zum Glück wieder anders: denn Zappa hat sich wieder mit seinem vielleicht wichtigsten Einfluß ausgesöhnt, was Jazz, Blues und den Pop aus dieser Richtung betrifft: Don van Vliet alias Captain Beefheart. Wer einige dieser neuen Stücke hört, „Debra Kadabra" vielleicht, oder noch besser „Advance Romance", der wird sich an HOT RATS erinnern, wie da wirklich in „Willie The Pimp" der Gesang eine definitive Basis für das bildet, was sich instrumental dazu abspielen soll.
Der Captain war lange nicht mehr so gut wie auf dieser neuen Zappa-LP. Er singt und artikuliert Wildheit, Witz und Perversion in eine Welt hinein, die verklemmt, ängstlich, desodoriert und humorlos ist. Er holt in seinem Mundharmonie-spiel seine Bluesroots-Tradition hervor, wie man sie nach so vielen miesen Bluesharmonika-spielern nicht mehr erwartet.
FZ selbst spielt eine höllisch heiße Gitarre, besonders wenn der Captain gerade singt oder „harpt", und dann holt er jetzt auf einmal wieder richtigen Rock hervor, langsames Heavy-Feeling mit „Abhebe-Gitarre". Wer hätte das von den beiden Herren gedacht. It's rock & it's hot. It's a gas gas gas. Leider ohne Texte, denn die muß man haben -- für ,,200 Years" z.B., Franks Beitrag zur 200-Jahrfeier der USA im neuen Jahr.
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