Autogrammkarte, interessante Fotos und zehn Fragen an Frank Zappa

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Bravo, December 4, 1980


BRAVO: Deine Musik klingt so verrückt, daß viele Leute glauben, derartige Stücke könne man nur unter Drogeneinfluß schreiben. Hast du schon mal Rauschgift probiert?

Frank: Ich habe niemals LSD oder irgendeine andere Droge angerührt. Ich lehne die allgemeine Einstellung ab, daß man nichts Kreatives auf die Beine stellen kann, wenn man keine Drogen nimmt. Doch solange die Leute das glauben, wird es auch einen Markt für Drogen geben.

BRAVO: Hast du Kinder?

Frank: Mit meiner Frau Gail habe Ich drei Kinder: Dweezil, Ahmet Rhodan und Moon Unit.

BRAVO: Ist deine Frau für dich ein Partner, oder bist du ein Haustyrann?

Frank: Ich bin nicht der Typ, der anderen Menschen eine bestimmte Lebenseinstellung aufzuzwingen versucht. Ich mache meinen Job also Musik und jeder in meiner Umgebung kann ebenfalls tun und lassen, was er will.

BRAVO: Wo wohnst du?

Frank: In Hollywood. Gleich um die Ecke lebt Paul-Michael Glaser von Starsky & Hutch. Im Keller habe Ich mein eigenes Tonstudio, in dem Ich an meinen Platten arbeite. In der Garage stehen zwei Autos ein Rolls-Royce und ein BMW.

BRAVO: In deinen Liedern machst du auch häufig über die amerikanische Gesellschaft lustig, obwohl du selbst Amerikaner bist. Hast du was gegen dein Volk?

Frank: Absolut nicht. Ich bin ein stolzer, amerikanischer Nationalist, und bin stolz, Amerikaner zu sein. Ich kenne das Land mit seinen guten und schlechten Seiten. Damit treibe Ich meine Späßchen.

BRAVO: Wegen deiner Texte bezeichnen dich viele als Revolutionär. Siehst du dich auch so?

Frank: Ich habe mich nie als Revolutionär gefühlt. Diese Bezeichnung wurde mir auch nur in Deutschland verpaßt – weil Ich in meinen Texten Themen aufgreife, die andere totschweigen.

BRAVO: Arbeitest du nach einem bestimmten Prinzip an deinen Songs oder wartest du einfach, bis dir etwas einfällt?

Frank: Wenn Ich morgens aufwache, setze Ich mich an die Schreibmaschine und schreibe Song-Texte, die mir gerade einfallen. Ich arbeite sie solange um, bis Ich zufrieden bin. Am nächsten Tag komponiere Ich die Melodie, wieder einen Tag später gehe Ich ins Studio.

BRAVO: Du wechselst häufig deine Musiker. Viele behaupten, es sei sehr schwer, mit dir zusammenzuarbeiten. Stimmt das?

Frank: Natürlich. Ich verlange sehr viel von mir und auch von anderen. Musiker glauben oft, sie könnten rumflippen und sind dann enttäuscht, wenn Ich sie hart rannehme.

BFIAVQ: Haben deine Musiker die Möglichkeit, an deinen Liedern mitzuarbeiten oder führst du allein Regie?

Frank: Ich erwarte nicht, daß sich meine Musiker Gedanken über neue Lieder machen. Sie sollen das spielen. was Ich will.

BRAVO: Ist es Zufall, daß du Musiker geworden bist?

Frank: Bei mir ist nichts Zufall, sondern Bestimmung. Mein Vater Frank spielte zu Hause Gitarre. Meine griechische Mutter Rosemarie sang mit uns Kindern dazu. Schon als kleiner Junge besorgte Ich mir Trommelstücke und schlug damit solange auf den Möbeln herum, bis mir meine Eltern ein Schlagzeug kauften. Ich wechselte später nur zur Gitarre, well Ich im Bühnenvordergrund stehen wollte.

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